12 Stunden Rennen am Nürburgring trotz Ausfall für Mertens Motorsport und Kurt Strube mit versöhnlichem Ergebnis
Vom 9. bis 11. September 2022 war mit dem 12h-Rennen ein neuer Höhepunkt im Kalender der Nürburgring Langstrecken-Serie. Aufgeteilt in je sechs Stunden am Samstag und Sonntag und mit einem einmaligen Restartprocedere war der Marathon in der Eifel eine Herausforderung für Teams, Fahrer und Material. Ständige Wetterwechsel am Samstag erschwerten dazu die Taktikplanung. Der WWS-Hyundai i30 N #491, pilotiert von Teamchef Daniel Mertens, Kurt Strube und Jeff Ricca aus den USA glänzte im ersten Teil mit der Pole Position und einem Start-Ziel-Sieg. Am Sonntag musste das Rennen aufgrund technischer Probleme dann vorzeitig beendet werden.
Prominente Gäste vor dem großen Rennen
Die Kür auf der Nordschleife war am Freitag noch mit den Taxifahrten. Kurt Strube und das Team DRUCKREGELT&WAPPLER by Mertens Motorsport begrüßten TV-Moderatorin Mara Bergmann mit ihrem Lebensgefährten Alex Hoffmann in der Eifel. Beide kamen erstmals in den Genuss die Grüne Hölle auf dem Copiloten Sitz hautnah zu erleben und waren sichtlich beeindruckt und begeistert.
Die Journalistin nach dem Ritt über die Nordschleife: „Wie beim TV ist auch beim Rennsport Teamwork essenziell. Mich hat beeindruckt, wie sehr es auf jeden Handgriff und jede kleine Schraube ankommt, damit es am Ende auf der Rennstrecke rund läuft. Mein Respekt gilt der ganzen Mannschaft im Fahrerlager und in der Boxengasse – und natürlich Fahrer Kurt, der uns sicher über die Nordschleife gelenkt hat.“
Wetterkapriolen am Samstag
Bereits beim zweistündigen Zeittraining am Samstagvormittag zeigte sich das Eifelwetter einmal mehr als launisch und zeitweise fiel leichter Regen. Unbeirrt davon konnte der WWS-Hyundai #491 von der Pole Position der Klasse VT2-FWD für seriennahe frontgetriebene Wagen mit 2-Liter Turbomotor ins Rennen gehen. Die Startampel gab dann um 14:30 Uhr die Hatz frei, bereits in der Startaufstellung gab es die ersten Reifenpoker da dunkle Wolken über der Strecke lagen und erste Tropfen fielen. Über den gesamten ersten Teil setzten dann teilweise starke Schauer ein und in den Boxen herrschte ständig reges Treiben, jeglicher Taktikplan wurde immer wieder zunichte gemacht.
Als Kurt Strube ins Cockpit des Boliden kletterte nahm er seinen Stint mit Slicks mit der Hoffnung auf ein paar Wolkenlücken auf. Strube pilotierte den WWS-Hyundai trotz starkem Regen weiter auf den Slick-Reifen und sagte nach dem Aussteigen: „Ohne Profil im Regen über einen ganzen Stint war eine charakterbildende Erfahrung und fast wie ein Ritt auf der Rasierklinge. Der Hyundai liegt zwar dank Frontantrieb und einer perfekten Fahrwerksabstimmung auch bei Nässe sehr gut, aber es sind über 130 Kilometer fahren im Grenzbereich gewesen.“
Nachdem um 20:30 Uhr das schwarz-weiß-karierte Tuch den ersten Teil beendete wurden die Fahrzeuge unter Parc-Fermé Regeln abgestellt und es durften keinerlei Arbeiten am Auto stattfinden. Mertens Motorsport und die Piloten durften sich nach diesem Start-Ziel-Sieg über die Klassenführung und die ersten Punkte am Wochenende freuen und gingen entsprechend motiviert ins Bett.
Holpriger Restart am Sonntag
Mit einem einmaligen Prozedere wurden die Autos am Sonntag ab 10:00 Uhr dann in die nächsten sechs Rennstunden freigelassen. In den Zeitabständen vom Vortag ging es zurück auf die Strecke. Unter Code 60 Bedingungen, also mit maximal 60 km/h fuhren die Teilnehmer dann, bis der Letzte sein Rennen wieder aufgenommen hatte, erst dann wurde die grüne Flagge geschwenkt und es durfte Vollgas gefahren werden.
Die erste Rennstunde verlief für das Team noch nach Plan und der WWS-Hyundai lag durch die gute Ausgangssituation vom Vortag weiter in Führung. Kurt Strube konnte sich sogar, dank intensiver Coaching-Sitzungen mit Teamchef Mertens, seine Zeiten mit fast 20 Sekunden pro Runde unter trockenen Bedingungen signifikant verbessern und zeigte sich entsprechend dankbar.
Zum großen Schock kam es, als ein Reifenschaden auftrat und die Box angesteuert werden musste. Zur Enttäuschung aller war auch der Kabelbaum beschädigt und die Crew begann sofort emsig mit den Reparaturen. Ein kurzer Funke Hoffnung trat auf und nach langem Stopp und dem Zurückfallen in der Klasse ging die #491 wieder auf die Strecke. Doch der Schaden erwies sich als zu groß und problematisch und die zweiten sechst Stunden des 12h Nürburgring konnten nicht beendet werden, da der Hyundai nur noch im Notprogramm lief.
Teamchef Daniel Mertens bilanziert entsprechend mit gemischten Gefühlen: „Unser gesamtes Team hat hervorragend gearbeitet. Jeff und Kurt haben eine mega Leistung am Steuer gezeigt. Die Punkte zur Halbzeit freuen uns, so liegen wir weiter in Führung in der Klasse. Natürlich hätten wir sehr gerne das Resultat verdoppelt und am Sonntag als Sieger den Lauf gefeiert. Aber die Beschädigungen waren doch zu stark. Nun liegt sehr viel Arbeit bis zum nächsten Rennen vor uns, dann werden wir erneut angreifen, um unseren super Stand zu verteidigen!“
Kurt Strubes Fazit fällt ähnlich aus: „Mertens Motorsport hat einmal mehr gezeigt was es als aufstrebendes Team draufhat, vielen Dank an alle für ein weiteres unvergessliches Wochenende und die großartige Arbeit! Leider schlug das Rennpech und der Defektteufel zu und unsere Hoffnung auf den Sieg des 12h Rennens war zunichte. Jeff und Dany waren großartig am Steuer und mit ihrer Hilfe habe ich weiter viel lernen dürfen. Daran knüpfen wir im Oktober hoffentlich weiter an. Es liegen noch drei Läufe vor uns, somit ist noch alles offen in der Meisterschaft.“
Schlussendlich überwiegt der Erfolg vom Samstag, da Mertens Motorsport die Tabelle in der VT2-FWD anführt und den ersten Teil klar dominieren konnte.
Strube gönnt sich ebenfalls keine Pause, denn bereits ab Freitag geht es für ihn in der Eifel bereits wieder ins Cockpit eines Rennwagens. Vom 16. bis 17. September wird er beim ADAC 1000 Kilometer Nürburgring im Porsche 993 „hoRSt“ zusammen mit Arne Bast antreten. Mit dem 54. ZEWOTHERM ADAC Barbarossapreis am Samstag, den 8. Oktober 2022 geht es dann in der Nürburgring Langstrecken-Serie wieder über die gewohnten vier Stunden Rennzeit weiter.
Quelle: BOTSCHAFT.digital