Manheller Racing: Nebel, Licht und Schatten beim achten NLS-Rennen der Saison


Foto: @BOTSCHAFT.digital

Nachdem beim siebten Lauf der EBS-BMW #510 stark verunfallt war, startete Manheller Racing mit dem WWS-Strube BMW #495 in der Klasse VT2 mit 14 Teilnehmern. Erstmals 2021 griff Marcel Manheller selbst ins Lenkrad. Den Junior des Teams aus Meuspath unterstützen Kurt Strube (Wietmarschen) und Stefan Jöcker (Wuppertal). Eine Zeitstrafe vereitelte eine Zieldurchfahrt in den Top 5. Das Team zeigt sich mit dem neunten noch zufrieden. Fotokünstler Werner Westdörp und Modell Jelika Maathuis waren Gäste von Kurt Strube und Manheller Racing.

 

Dichte Nebelschwaden lagen über den Eifelwäldern und am höchsten Punkt der Strecke, dem Grand-Prix-Kurs mit Fahrerlager. Da die Sicht von Streckenposten zu Streckenposten teilweise unmöglich war, wurde das Zeittraining nach hinten verschoben und letztendlich mit nur 50 % Dauer gestartet. In diesen 45 Minuten waren dann für alle Protagonisten keine wirklich schnellen Runden möglich und Marcel Manheller musste außerhalb der Top 10 das Rennen aufnehmen, da zwischenzeitlich im Training Probleme mit dem Kühler auftraten. Diese konnten bis zur Startaufstellung erfolgreich behoben werden, der WWS-Strube BMW 328i der Baureihe F30 lief wie ein Uhrwerk und ging die Pace der neueren Modelle zeitweise mit.

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Vom Umschalten der Startampel an, bei inzwischen Kaiserwetter rund um die legendäre Nürburg, konnte Manheller dann Positionen gut machen. Er hielt mit den Zeiten der Spitze sogar mit. In aussichtsreicher Lage übergab er dann an Jöcker, der erstmals in der NLS startete. Der Wuppertaler kam ebenfalls mit dem seriennahen Produktionswagen mit Turbomotor klar. Zahlreiche Doppelgelb und Code-60 Zonen auf der über 24 km langen Strecke wurden ihm dann zum Verhängnis. Schneller als die erlaubten 60 km/h erwischte ihn die Rennleitung und sprach eine Stop- and-Go-Strafe aus. In einem langen Schlussstint fuhr Kurt Strube dann nochmals vorzeigbare Rundenzeiten und kam auf dem neunten Klassenrang ins Ziel.

Marcel Manheller nach dem Rennen: „Herrlicher Himmel über der Eifel, es lief doch recht gut bei uns und ich hatte meine Freude, endlich wieder auf dem Nürburgring zu kämpfen. Es gehört im Sport auch dazu, gemeinsam einen Penalty zu akzeptieren, aus Fehlern kann man lernen, immerhin war es seine Premiere. Ansonsten hat Stefan sein NLS-Debüt sehr gut gemeistert und ich würde mich freuen, wenn wir ihn in Zukunft öfters im Team begrüßen dürfen.“

 

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„Im Rennen bin ich den Start gefahren, wo ich mich von Platz 12 auf Platz 4 vorkämpfen konnte. Zwischenzeitlich hatte ich in meinem Stint mit der Traktion Probleme, wodurch ich auch da keine für mich zufriedenstellende Rundenzeit abliefern konnte. Rückblickend bin nach meiner etwas längeren Rennpause sehr zufrieden mit meiner Leistung und habe mich wieder sehr wohl gefühlt, endlich wieder hinterm Lenkrad zu sitzen. Die Zuschauerkulisse und -nähe taten ebenfalls sehr gut! Irgendwie seltsam, dass in weniger als zwei Wochen schon das Saisonende ist. Wir freuen uns aufs Finale!“, schließt Manheller ab.

Auch Kurt Strube blickt zufrieden auf das Wochenende zurück: „Bei der Nebelsuppe am Morgen kamen Erinnerungen an das diesjährige 24 h-Rennen auf. Zum Glück verzog sich der Nebel und wir hatten traumhafte Bedingungen in der Eifel. Ich fuhr schon einen sehr langen Stint. Nur kurz vor dem Abwinken des Aston Martin GT3 als Sieger kam ich über Start-Ziel und musste damit nochmals die gesamte Runde fahren. Hat aber viel Freude gemacht!“, sagt er schmunzelnd.

Dann führt er weiter aus: „Unser WWS-Strube BMW ist eigentlich Ersatzfahrzeug, dafür lief er jedoch tadellos. Fehler sollen nicht vorkommen – passieren im Eifer des Gefechts leider doch und durch die deutlich zu hohe Geschwindigkeit war die Standstrafe schmerzhaft hoch. Bald geht die Saison 2021 zu Ende, die auch wieder holprig verlief, ich werde das letzte Rennen nochmals genießen.“

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Erstmals seit dem Saisonende 2019 waren Zuschauer im Fahrerlager, der Startaufstellung und rund um die Nordschleife zugelassen und ein großes Stück Langstrecken-Romantik und Normalität kehrte zurück. Besondere Gäste brachte Kurt Strube zum Team und damit hinter die Kulissen eines Langstreckenrennens. Jelika Maathuis stand schon bei zahlreichen Shootings mit dem Profifotografen Werner Westdörp vor der Kamera. Beide zeigten sich fasziniert vom Renngeschehen, der Arbeit rund um ein Team, die Vielfalt der Teilnehmerfahrzeuge und der gesamten Grünen Hölle.

Jelika sagte sichtlich ergriffen: „Das waren schon emotionale Momente und eine eindrucksvolle Kulisse. Wir hatten viel Spaß und ich denke, ich konnte Werner zu schönen Bildern inspirieren. Nun verstehe ich die Rennfahrer schon, wenn sie sagen: „life‘s better in racesuits“ – auch wenn die Anzüge recht warm sind.“

„Wir wurden familiär von Manheller empfangen und es war mir eine Freude, Jelika und das Teamgeschehen festzuhalten. Ich war seit längerer Zeit nicht mehr bei einem Rennen und bei der NLS ist schon sehr viel los mit 120 Autos. Danke an die Crew von Manheller und Kurt für dieses inspirierende Umfeld, es hat Spaß gemacht“, resümiert Westdörp.

Herbstliches Finale der Nürburgring Langstrecken-Serie ist am Samstag, den 9. Oktober 2021 mit dem PAGID Racing 45. DMV Münsterlandpokal. Hier wird dann wieder ab 8:30 Uhr die Zeitenjagd um Startpositionen über 90 Minuten ausgetragen. Die Hatz durch die bunten Eifelwälder beginnt um 12:00 Uhr. Nach vier Stunden stehen dann neben den Renngewinnern auch die Klassen- und Gesamtmeister der Saison 2021 fest. Den jeweils Klassenbesten des Tages winkt ein großer Saftschinken als köstliche Extrabelohnung, daher wird der letzte Lauf auch das „Schinkenrennen“ genannt.

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