Der Kunstbegriff - ist das noch Kunst?


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„Ist das Kunst oder kann das weg?“
Kunst ist kein statisches Gerüst an dem sich kunstschaffende hochhangeln. Es ist ein sich immer entwickelnder Prozess, der von jedem Betrachter und Schaffer subjektiv wahrgenommen wird. So kann es sein, dass eine verlorene Brille im Museum als neustes Kunstwerk bestaunt wird und eine enorme Wirkung auf den Betrachter haben kann. Kunst lässt uns fühlen, unsere Gedanken schweifen und unsere ganz eigene Kunst schaffen lassen. Kunst ist somit weniger ein klares Bild, was vorgegeben wird und mehr eine Art Richtungsweiser zu unseren eigenen Gedanken und Gefühlen.

Höhlenmalereien in der Steinzeit sind die ersten Hinweise auf den Anbeginn der Kunstgeschichte. Durch die Epochale Kunstentwicklung sticht ein klarer Trend der Wandlung hervor und immer mehr wird das reine Malerische Talent von dem Kreativen Geist getrennt. Früher galten Künstler als Genies, wenn sich ihr Können in der Kunst widerspiegelte, erst mit Einzug der abstrakten Kunst in die renommierte Kunstwelt, konnte der Begriff des Genies ausgeweitet werden. Kunstwerke bestanden nicht nur noch aus Können, sondern wurden auch mit der Kreativität und dem künstlerischen Geist betrachtet und bewertet.
1917 stellte Duchamp sein Werk „Fountain“ der Kunstwelt vor und leitet damit wie viele andere Künstler das Zeitalter der modernen Kunst ein.
Bei dem Objekt handelt es sich dabei um ein handelsübliches Pissoir signiert mit „R. Mutt“, das er bei einer Kunstaustellung einreichte. Mit dem provokanten Akt widerlegte der Künstler die im Vorfeld proklamierte „freie unzensierte“ Teilnahme.

Was wir Kunst nennen hat heutzutage keine Grenze mehr, die für jeden gleichwertig ist. Es gibt kein Regelwerk, an dem man sich orientieren muss, denn Kunst ist rein subjektiv und regt zum Nachdenken an.

Vielmehr bedeutet Kunst auch nicht mehr etwas materielles zu präsentieren, wie etwas ein Gemälde oder eine Skulptur. Kunst kann auch aus Bewegungen und Erleben bestehen, wie zum Beispiel eine Aufführung oder eine Performance. Viele Künstler zeigen völlig neue Wege sich künstlerisch Auszudrücken und faszinieren damit immer wieder aufs neue. Yoko Onos Concept-Art-Stück Wall piece for orchestra aus dem Jahr 1962, in dem sie begleitet von einem konventionellen Orchester kontinuierlich ihren Kopf auf den Bühnenboden schlug, würde heute als Performance gelten.

Seltsam, aber auch interessant.

Die Möglichkeit zur Diskussion entsteht und zieht alle Betrachter in ihren Bann.
Ist das also Kunst oder kann das weg?